Alfred, der ja beinahe mal ein Semester Theologie studiert hätte, hat einmal gesagt "Wenn Fußball eine Religion ist, dann ist die Schöpfwerk-Arena eine Kathedrale." Und so trafen sich denn an diesem kalten Novemberabend neun Unentwegte und suchten die Erleuchtung. Als diese dann tatsächlich erfolgte und das Flutlicht hell erstrahlte, war man bereit für den Kampf Mann gegen Mann. Auf der einen Seite des Platzes, der "Rat der Greisen", angeführt von der de Vries-Bruderschaft, vis a vis die Konfirmandengruppe mit Aufsichtsperson "the rock" Clauberg. Letztere hielten sich nicht lange mit Nebensächlichkeiten auf und machten bereits in der Anfangsphase zwei Buden. So nach und nach erwachte dann auch die Seniorentruppe aus ihrem Winterschlaf, es dauerte allerdings zwei weitere Treffer, bis Arnoldinho erstmalig für seine Farben einlochen konnte. Ab da wurde es ausgeglichener auf dem Grün, denn jetzt setzte bei fast allen Beteiligten die "Schnappatmung" ein, machte sich die dreiwöchige Pause nicht nur an den Hüften, sondern auch lungentechnisch bemerkbar. Während die Veteranen so ihre lieben Schwierigkeiten auf dem tiefen Geläuf  hatten und nicht selten "versackten", schwebten die Thiele-Brüder elfengleich über das Grün und spielten den Altgesellen ein ums andere mal einen Paalsteeg in das müde Gebein. Allerdings zeigten die in die Jahre gekommenen Jungs Nehmerqualitäten und blieben immer irgendwie in Schlagdistanz. Als sich die Veranstaltung dann dem unvermeidlichen Ende zuneigte, witterten die Jungs um Rios-Dios noch einmal eine Chance, hatten sie den Rückstand doch auf 9:11 verkürzt. Als sie dann Arnoldinhos kahlen Schädel anpeilten, um mit einem "Zweier" noch zu Punkten zu kommen, wurde dies durch Heiko "the hitman" Thiele unterbunden und er machte sich auf den Weg zur Entscheidung. Zwar versuchten die Sprinter im Seniorenteam, Arnoldinho & Rios-Dios, Heiko noch, mit einem wilden und entschlossenen Spurt  einzuholen, aber mit einem Unimog holst du keinen Ferrari ein und so netzte die Jungschar zur Entscheidung ein. Insgesamt ein verdienter Sieg, doch die Alten haben sich an diesem Abend ganz brauchbar verkauft.

Die Anzahl der Teilnehmer nimmt stetig ab, viele müssen dem wöchentlichen Kampf um die Krone ihren Tribut zollen. Dabei spielen ganz unterschiedliche Gründe eine Rolle. Bei den Jungspunden funktionierte ihr "Facebook-Account" anscheinend nicht und somit wurde eine Teilnahme quasi unmöglich. Zwar wurde noch ein Versuch über "twitter" gestartet, aber letztendlich waren nur die Thiele-Brüder am Start. Früher hätte man zum Bakelit-Telefon gegriffen und mal kurz durchgerufen, aber das waren halt andere Zeiten.
Bei den Altvorderen machen sich jetzt zum Saisonschluss die wetterbedingten Zipperlein bemerkbar. So hätte "das Phantom", der ja zur Zeit radlos ist, sicherlich am Training teilgenommen, aber bei Temperaturen im einstelligen Bereich macht sein Körper "dicht". Die Wintermonate verbringt er jetzt, zusammengerollt wie eine Stoppelkatze, vor dem heimischen Schmiedefeuer. Sein Bruderherz, in Fachkreisen Alfred gerufen, ist zwar etwas wetteruneempfindlicher, will aber dafür sorgen, dass die Sozis auch mal wieder mehr Prozent kriegen, als einen Flasche handelsüblicher Eierlikör.
Ede laboriert immer noch an einer Zerrung, die er sich in den Nachkriegsjahren zugezogen hat und Edi besorgt sich irgendwo auf dem rumänischen Markt noch eine Palette "Raider-Schokoriegel", die allerdings aus Bukarest abgeholt werden muss. VolkerT ist im Dauerstress, denn die Vorbereitungen für sein Krippenspiel laufen auf Hochtouren. Während die Rolle der heiligen drei Könige mit Meender, Alfred und Ede bereits besetzt sind, werden noch händeringend Hirten und Schafe gesucht. Der Vorschlag, Alfreds Hunden einen Flokati auf den Körper zu tackern und als Schafe durchzuwinken wurde aus tierschutztechnischen Gründen abgelehnt. Arnoldinho hat ein Angebot über 500.000 € erhalten und würde dann nach Bad Salzuflen ziehen. Während seine Kameraden beteuerten, sie hätten das Angebot angenommen, über den Trennungsschmerz würden sie bestimmt nach ein paar Stunden hinwegkommen, bat der Lotto-King ihn intensiv, das Angebot abzulehnen. Nicht, weil er Arnoldinho so gerne mag, aber bei einem Abgang unseres Bewegungswunder wäre die örtliche Lottofee nämlich auf Jahre hinweg derjenige, der als letzter gewählt werden würde.
Schalten sie auch nächste Woche wieder ein, denn dann erzählen  wir ihnen, dass Rios-Dios schon mal "gesessen" hat und welche Hautcreme Marcus bei kältere Witterung empfehlen kann. ( Cher soll das Zeugs sogar ganzjährig benutzen und die sieht mit geschätzten 75 Jahren  immer noch aus, wie 73 und geliftet)